Interview mit Petra Steckelmann, Autorin von „Katzentheater!“

   Interview mit Petra Steckelmann, Autorin von "Katzentheater!"

Petra Steckelmanns neues Buch „Katzentheater!“ ist im März 2021 bei EDITION PASTORPLATZ erschienen.
Bis zum 13.04.2021 habt ihr noch die Chance eines von drei Exemplaren auf katzen.de zu gewinnen!

Petra Steckelmann ist ein Kind der Siebziger und wurde in Hamburg geboren. Nach Zwischenstopps in verschiedenen Berufen lebt sie heute als freie Schriftstellerin für Kinder- und Jugendbücher in ihrer Geburtsstadt und findet auf langen Spaziergängen am Elbstrand die Ideen zu ihren Büchern. Sie veröffentlicht bei vielen großen Kinderbuchverlagen.

Pressefoto Steckelmann - Copyright privat

Sind Sie ne richtige Hamburger Deern?

Ja. Ich bin hier geboren und auch aufgewachsen. Hamburg ist ab Mai eine der schönsten Städte, die ich kenne. Im Winter hingegen ist es gruselig – viel zu grau, viel zu düster. Die Stadt bietet kulturell sehr viel, doch mir fehlt die Natur – der weite Blick in die Ferne. Ich wohne mitten im Zentrum und liebe meine kleine Wohnung samt idyllischem Hinterhof mit über 170 bepflanzten Töpfen und zugewachsenem Vorgarten. Hätte ich diese beiden Grünflächen nicht, hätte ich mich gewiss längst nach einem neuen Zuhause umgesehen. Mich zieht es schon seit Jahren in Richtung
England – vielleicht kehre ich im Alter Hamburg doch noch den Rücken.

Sie lieben Katzen?

Oh ja, ich liebe diese kleinen pelzigen Racker! Ich mag ihre Eigenwilligkeit, ihre ehrliche und offene Zuneigung … und ihre Flausen! Und sie sind stur. Ich habe mich nie darum geschlagen, dass eine Katze bei mir wohnt – aber seit 20 Jahren geben sie sich bei mir die Klinke in die Tatzen. Sie kommen auf irgendwelchen Wegen zu mir und bleiben einfach. Sie könnten jederzeit wieder gehen – tun sie aber nicht. Sie gehen lediglich kurz spazieren, kommen zurück ins warme Heim und nisten sich ein … erst in meine Kissen und dann in mein Herz. Was soll ich machen? Sich dagegen zu wehren ist zwecklos. Und irgendwann bestimmen die Katzen meinen Tagesablauf.

In Ihrem neuen Kinderbuch „Katzentheater“ geht es wie der Titel schon erkennen lässt um ganz bestimmte Tiere – Sir Arthur, der Protagonist, ist ja ein sehr eigenwilliger Kater. Gibt es ein Vorbild für diesen Charakter in ihrem eigenen Leben?

Ja, Sir Arthur ist wie mein Kater Charly. Er ist stur, arrogant und hat das gewisse Maß an Charme, was mein Herz schmelzen lässt. Er glaubt, er sei eigenständig, weiß die Vorteile eines Zuhauses aber durchaus zu schätzen.

Wünschen Sie sich manchmal auch, dass Ihre Katzen mit Ihnen sprechen?

Bitte nicht! Zumindest nicht in der Sprache von uns Menschen. Charly spricht nicht. Aber Mimi (meine Katzendame) meckert in einer Tour. Nein, ich muss nicht jedes Wort verstehen. Es ist richtig so, wie es ist. Meine Katzen sprechen mit mir und ich glaube, sie zu verstehen – das muss reichen. Oder möchten Sie den ganzen Tag ausgeschimpft werden, weil das Fenster nicht offen oder zu ist, weil die Raumtemperatur nicht stimmt, weil das Futter mal wieder nicht nach dem Katzengeschmack ist, weil ein Fuß im Weg ist, weil, was auch immer nicht stimmt? Ich nicht.

Denken Sie sich diese verrückten und lustigen Szenen alle aus oder ist das ihr grundsätzlicher Blick auf das Leben?

Ich glaube, dass mein Inneres schon leicht verrückt ist. Aber ich bemühe mich, nicht alle Verrücktheiten auch auszuleben. Meine Geschichten geben mir die Möglichkeit Dinge zu denken, zu sagen, zu erleben, die man im realen Leben besser für sich behalten sollte.

Grundsätzlich ist mein Blick auf das Leben etwas realer als mir lieb ist – umso schöner ist es dann, sich in Geschichten zu verlieren. Eine nette Abwechslung zum Alltag.

Warum arbeiten Sie, wie Sie selbst sagen, so gerne mit einem kleinen Independent Verlag wie Edition Pastorplatz zusammen?

Ich mag das Team hinter der Edition Pastorplatz. Mele Brink und Bernd Held sind so wunderbar anders, als die Verlagsmenschen, die ich sonst kennengelernt habe. Nicht besser oder schlechter – nur anders eben. Und dieses „Anders“ passt zu mir. Ich fühle mich gut aufgehoben bei der Edition Pastorplatz – und sie geben meinen Büchern ein längeres Haltbarkeitsdatum, als es die großen Publikumsverlage können. Mit Herzblut ein paar Monate an einem Buch zu schreiben und es dann nach spätestens anderthalb Jahren vom Markt verschwinden zu sehen, tut weh.
Vor diesem Schmerz haben mich Mele Brink und Bernd Held bei meinen Herzensprojekten bisher bewahrt. Die großen Publikumsverlage mögen eine höhere Auflage haben, aber sie nehmen Bücher auch recht schnell aus dem Programm. Mit Pech ist dann das eigene Herzensprojekt nur ein paar Monate lieferbar und verendet dann im Niemandsland.

Auf welches Buchprojekt dürfen wir uns als nächstes freuen?

Auf einen Kinderroman für Kinder ab 10 Jahren. „Trockenschwimmen mit Opa“ erscheint im Sommer 2021 ebenfalls in der Edition Pastorplatz und wird zur Zeit von Mele Brink illustriert. Ich bin schon sehr gespannt auf das fertige Buch.

Hätten Sie einen Wunsch frei – was würden Sie sich wünschen?

Ich wünsche mir so vieles – nur nichts Materielles. Wünsche, so sie nicht ateriell sind, sind etwas sehr persönliches – und das sollen sie auch bleiben.

  Passend bei Amazon

  Das könnte dich auch interessieren