Katzenrassen

Japanese Bobtail



auch bekannt als: Japanische Stummelschwanzkatze

Farben
Schwarz und Rot mit Weiß (Mi-Ke), Schwarz und Rot mit Creme (Schildpatt), Schwarz mit Weiß , Rot mit Weiß, Schildpatt mit Weiß, Schwarz, Rot.







Allgemein


Die stummelschwänzige Katze aus dem fernen Osten wird japanisch Mi-Ke genannt. Die Tiere werden von ihren englischsprachigen Besitzern kurz, aber liebevoll Bobs oder JBTs genannt.

Charakter


Die Japanese Bobtail gilt als anhänglich, freundlich, zutraulich, intelligent, extrovertiert, verspielt, neugierig und lebhaft. Wenn sie sich wohl fühlt, soll sie „melodisch singen“, was unter den Katzenrassen einzigartig ist.

Historie


Es ist eine alte Rasse, die ursprünglich nicht nur auf Japan beschränkt war, sondern in vielen Gebieten des Fernen Osten verbreitet war. Es gibt Beschreibungen einer malaiischen Katze aus den 19. Jahrhundert, die ziemlich genau an die Japanese Bobtail erinnern.
1881 schrieb der Zoologe St. George Mivart, der sich mit den verschiedenen Katzenrassen seiner Zeit beschäftigte: „In Pegu (einem Teil Birmas), Siam und Burma gibt es eine Katzenrasse, de Malaiische Katze, deren Schwanz nur halb so lang wie gewöhnlich und oft in eine Art Knoten verdreht ist, so dass er nicht gerade gerichtet werden kann (...) Diese Verdrehung wird durch eine Deformation der Schwanzknochen verursacht.“ Auch Lydekker gibt im Jahr 1896 diese Information. Nach der Beschreibung könnte die Malaiische Katze mit der Japanese Bobtail verwandt oder identisch sein.
Es gibt Meinungsverschiedenheiten darüber, wann die Stummelschwanzkatze Japan erreicht hat. Die eine Seite behauptet, sie sei vor etwa einem Jahrtausend aus China eingeführt worden, vermutlich auf Betreiben des japanischen Kaisers Ichijo, der ein großer Katzenfreund war. Die andere Seite spricht von der Zeit vom 6. bis 9. Jahrhundert, da es sehr frühe Holzschnitte und Tempelmalereien – vor allem aus dem Gotokuji- und dem Nikotempel – gibt, die Katzen zeigen.
Die Japanese Bobtail war jahrhundertelang den Adligen vorbehalten, die mit den Katzen an der Leine spazieren gingen. Andere Bevökerungsgruppen durften die Tiere erst seit Beginn des 17. Jahrhunderts halten. Als Grund für diesen Sinneswandel wird der Erlass aufgeführt, nach dem alle Katzen des Adels freizulassen seien, damit sie als dringen benötigte Mäusefänger zum Einsatz kämen. Von da an gab es die Kazoku Neko, die japanische Familienkatze.
Die Mi-Ke ( „drei Farben“, eigentlich „drei Felle“) ist die beliebteste Varietät. Sie ist weiß mit roten und schwarzen Flecken. Wenn sie sitzt, hebt sie oft eine Vorderpfote, eine Geste, die Glück bringe soll. In ihr hat man die legendäre „heranwinkende Katze“ wiedererkannt.
Ein weiterer Umstand, der zur Beliebtheit der stummelschwänzigen Katze beigetragen haben könnte, liegt in dem japanischen Aberglauben, dass langschwänzige Katzen Menschengestalt annehmen können und ihre Besitzer behexen können.
Durch die Entdeckung von amerikanischen Soldaten Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Japanese Bobtail im Westen bekannt. Die Amerikanerin Judy Crawford sandte 1968 ein Paar in die USA. Sie hatte 15 Jahre in Japan gelebt und in dieser Zeit Katzen gezüchtet. Die weibliche Katze war eine Schildpatt mit Weiß und hieß Madame Butterfly, der Kater Richard war rot mit Weiß. Sie kamen zu der bekannten Züchterin Elizabeth Feret, die diese Rasse bereits kennen- und schätzen gelernt hatte. Bald bekam das Pärchen Junge, welche Elizabeth Freret 1969 auf einer amerikanischen Katzenausstellung vorführte. Dort stießen sie auf großes Interesse. Bald kehrte Judy Crawford mit 38 Japanese Bobtails nach Amerika zurück, setzte ihre Zucht dort fort und gewann für ihre Katzen viele Freunde.
In Amerika wurde die Rasse 1978 anerkannt. In Europa ist sie bislang noch sehr selten.


Erscheinungsbild


Die Japanese Bobtail ist eine Kurzhaarkatze mit schlanken Beinen und einem hageren, muskulösen Körper. Die Vorderbeine sind etwas kürzer als die Hinterbeine, dadurch ist der hintere Teil des Körpers höher. Der einzigartige Schwanzstummel ist zwischen fünf und zehn Zentimeter lang, unbeweglich und gekrümmt. Des Schwanzfell erinnert an eine Puderquaste, es ist dicht und weich. Der zierliche Kopf läuft leicht spitz zu und hat schräg gestellt Augen.
Obwohl die Japanese Bobtail äußere Ähnlichkeit mit der Manx hat, sind die beiden Rassen genetisch völlig verschieden.