Katzenrassen

Maine Coon



auch bekannt als: Amerikanische Waldkatze

Maine Coon
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Allgemein


Die Maine Coon ist die erst amerikanische Rasse. Sie ist eine große, robuste Katze, die keine Kälte scheut – ähnlich der Norwegischen und der Sibirischen Waldkatze.


Der Name Maine Coon ist sehr alt und wurde schon 1903 von Frances Simpson gebraucht. Ebenso wurde die Katze auch als Amerikanische Coon, als Maine- oder Maine-Trick-Katze, als Amerikanisches Langhaar, Amerikanische Waldkatze, American Shag und American Snughead bezeichnet.

Der „freundliche Riese mit dem Gesicht eines Luchses“ ist ein großartiger Jäger, der obendrein auch noch schön ist.

Charakter


Die Maine Coon gilt allgemein als widerstandsfähig, robust, würdevoll, zurückhaltend, liebenswürdig, freundlich, elegant, treu, zuverlässig, selbstbewusst, zugänglich, beständig, zutraulich, verspielt, intelligent, einfallsreich, scheu, ausgeglichen, leise, lebhaft und gesund.


Historie


Wie bei vielen alten Katzenrassen gibt es auch hier einige verschieden Versionen der Herkunft:

  1. Sie ist eine Kreuzung aus Hauskatze (oder Wildkatze) und Waschbär. Das ist zwar zoologisch unmöglich, doch könnte die Maine Coon dem Waschbären ihren Namen verdanken. Die Version rührt vermutlich daher, dass die Katzen ursprünglich Tabbys mit geringelten Schwänzen waren und es liebten, auf Bäumen herum zu klettern.
    Das ähnelte den Waschbären und nährte die Vermutung ihrer unwahrscheinlichen Abstammung.

  2. Es handelt sich um eine Kreuzung von Hauskatze und Polarluchs. Diese Version ist ebenfalls absurd, wurde aber von einigen Autoren ernsthaft in Erwägung gezogen. Zwar trifft es zu, dass es in der Vergangenheit bei den Katzenartigen Hybridisierungen gegeben hat, doch nichts am Körperbau oder im Verhalten der Maine Coon verweist auf nichtdomestizierten Vorfahren.

  3. Sie stammt von sechs Angora Katzen ab, die die französische Königin Marie Antoinette gehört haben. Ein Kapitän mit dem Namen Samuel Clough von Wiscasset soll die Tiere zusammen mit anderen wertvollen Besitztümern der Königin an Bord seines Schiffes The Sally nach Maine gebracht haben. Da Marie Antoinette vor hatte, der Französischen Revolution zu entfliehen, hatte sie ihr wertvollstes Hab und Gut vorausgeschickt, unter anderem Möbel, Kleider, Tapeten, Porzellan, Silbergeschirr, Schmuck und eben auch ihre sechs Langhaarkatzen. Doch bevor die Königen selbst das Land verlassen konnte wurde sie fest genommen und später enthauptet. Ihre Katzen entwischten in Maine in die Freiheit oder wurden ausgesetzt und schlugen sich in Neuengland durch. Die anderen Besitztümer der Königin wurden verkauft und (so heißt es) einige ihrer Möbel seien noch heute in Wiscasset zu sehen. So unbewiesen diese Version auch ist, so spricht sie zumindest für die Tatsache, dass eine Kreuzung aus Angora und einheimischen Tabbys dem Erscheinungsbild der Maine Coon wohl nahe kommen würde.

  4. Sie stammt von der Norwegischen Waldkatze ab, die Marie Antoinette während der Französischen Revolution nach Amerika vorausgeschickt hatte. Die Königin hatte diese Katzen besessen, weil ihr größter Bewunderer am französischen Hof der schwedische Diplomat Graf Axel Fersten war, der ihr die Katzen überreicht haben soll. Leider fehlt auch dieser Geschichte der Beweis.

  5. Sie stammt von Angorakatzen ab, die Marie Antoinette dem Marquis de Fayette geschenkt hat, als dieser in den Nordamerikanischen Unabhängigkeitskrieg gezogen ist.

  6. Sie stammt von Perser- und Angorakatzen ab, die ein englische Kapitän Namens Coon nach Neuengland brachte. Mit seinem Handelschiff und in Begleitung einer „Katzenarmee“ soll er angeblich regelmäßig die Häfen an der Küste angelaufen haben. Bei Landgängen sind ihm stets einige Katzen gefolgt und haben sich mit einheimischen Katzen gepaart. Auf diese Weise ist die Langhaarkatzenrasse entstanden, die nach dem Kapitän benannt wurde. (In einigen anderen Geschichten ist der Kapitän Coon ein Chinese)

  7. Sie stammt von Norwegischen Waldkatzen ab, die als Schiffskatzen bereits mit den Wikingern nach Nordamerika gekommen sind. Die Wikinger sollen nämlich bereits 500 Jahre vor Kolumbus nach Amerika gesegelt sein. Gestützt wird diese Version durch die auffällige Ähnlichkeit zwischen der Norwegischen Waldkatze und der Maine Coon. Eine Ausstellungsrichterin erklärte, dass ihrer Meinung nach beide zur selben Rasse gehören. (Man könnte jedoch auch meinen, dass ihr ähnliches Aussehen auf die gleichen klimatischen Bedingungen zurück zu führen sei – beide Rassen sind gleichermaßen an die Kälte angepasst)

  8. Sie stammt von russischen Steppenkatzen ab, die von Matrosen an Bord von Handelsschiffen nach Maine gebracht wurden.

  9. Sie stammt von einer französischen Katzenrasse in den Pyrenäen ab, die der Maine Coon sehr ähnlich sieht. Frühere französische Wissenschaftler sollen die langhaarigen Katzen mit in die neue Welt gebracht haben, um die wertvollen Mäuse- und Rattenjäger als Tauschobjekte im Handel mit den Indianern anzubieten. (Die nordamerikanischen Indianer kannten vor der Ankunft der Europäer keine domestizierten Katzen).

  10. Es handelt sich um eine Kreuzung aus einheimischen Hauskatzen, die in den Wäldern Neuenglands verwildert sind und um Angorakatzen, die von Matrosen nach Neuenglang gebracht worden sind. Damals brachten Matrosen gerne ungewöhnliche Dinge aus fernen Ländern mit, um sie in ihren Heimathäfen zu verkaufen. Und Angorakatzen konnten seit dem 17. Jahrhundert auf Fahrten in die Türkei erworben werden.

  11. Vorfahren der Maine Coon waren Angorakatzen, die britische Matrosen in den Fünfzigern des 19. Jahrhunderts als Schiffskatzen mitgeführt hatten. Einige entkamen von den Schiffen und haben sich mit den einheimischen Katzen vermischt. Die Schwäche dieser Version liegt darin, dass man als Schiffskatzen wohl eher die zähen Britisch Kurzhaar verwendet hätte, als die seht teuren Langhaarimporte aus der Türkei.

  12. Sie sind Nachkommen einheimischer Hauskatzen, die verwildert sind. In den kalten Wäldern haben sie allmählich einen schwereren Körper und ein dichtes Fell als Schutz vor der Kälte entwickelt.


Von allen Erklärungen ist die letzte die einfachste und wohl auch wahrscheinlichste. Trotzdem kann es durchaus sein, dass gelegentlich Langhaarkatzen aus dem Ausland auf dem einen oder anderen Weg nach Amerika gekommen sind und sich mit einheimischen Katzen gepaart haben.

Die Maine Coon hat die besondere Ehre, als erst Rasse bei Wettbewerben ausgestellt worden zu sein. Die erste offizielle Katzenausstellung fand 1871 in London statt, die erste amerikanische Ausstellung 1895 in New York. Doch schon zuvor gab es häufig Ausstellungen, z.B. veranstalteten in den frühen Sechzigern des 19. Jahrhunderts Farmer auf einem jährlichen Jahrmarkt in Skowhegan eine Katzenaustellung, zu der von überall her Maine Coon gebracht wurden, um um den Titel „Maine State Champion Coon Cat“ zu wetteifern.

Als die großen Katzenausstellungen gegen Ende des 19. Jahrhunderts begannen konnte doe Maine Coon bereits auf über 30 Jahr Erfolg zurück blicken. Dementsprechend war sie auch sehr bekannt und beliebt. Doch das änderte sich schon bald. Als die Ausstellungen immer mehr Publikum bekamen, tauchen auch die ersten exotischeren Perser und Siam auf und beherrschten bald die Szene. Die Maine Coon geriet in Vergessenheit und trat immer seltener bei Ausstellungen auf. Der Grund dafür war, das sie zu bekannt war.

Ein Liebhaber dieser Rasse drückte es Anfang unseres Jahrhunderts folgendermaßen aus: „Die Leute von Maine kennen sie nun schon lange, dass es schwierig ist, sie für [diese Katze] zu begeistern.“ Die Farmer waren aber auch weiterhin stolz auf ihre großartigen Jäger, die Ausstellungen waren eher eine Angelegenheit der Städter. Und die aus Übersee eingetroffenen Exoten waren willkommene Neuheiten, die den modischen Geschmacks des Publikums trafen, das nun in großen Massen zu den Ausstellungen strömte.

Auf größeres Interesse stieß die Maine Coon erst in den Fünfzigern wieder. 1953 wurde ein Maine Coon Cat Club gegründet, und seitdem erlebte die Rasse ein großes Comeback. In den Achtzigern wurde sie auch im Ausland bekannt. 1983/84 kam die Rasse nach Großbritannien (die erste Maine Coon in Europa war jedoch eine schwangere Katze, die 1953/54 nach Österreich geschickt worden war).

Erscheinungsbild


Die Maine Coon gehört zu den Schwergewichtlern unter den Katzen und kann bis 14 Kilogramm schwer werden. Der Körper ist langgestreckt, der Kopf verhältnismäßig klein. Die Maine Coon hat sehr viele Muskeln und starke Knochen.

Das dichte Haar ist lang, schwer, seidig und bildet eine Art Halskrause und ein Lätzchen: der lange Schwanz ist buschig mit langem wehenden Haar.

Ursprünglich war die Katze ein Tabby. Heute sind fast alle Farben, Farbschläge und Muster zugelassen, mit Ausnahme von Colorpoints sowie Chocolate, Zimt, Lavendel und Beige. Besonders geschätzt werden Tabby und Tabby mit weiß.