Katzenrassen

Burma-Katze



auch bekannt als: Burmese

Gewicht
4 - 6 kg

Farben
Braun, Blau, Chocolate, Lilac, Rot, Creme, Braun-Tortie, Blau-Tortie, Chocolate-Tortie, Lilac-Tortie







Allgemein


Die Burma ist eine Kurzhaarkatze, die nach der Heimat ihrer Stammeltern benannt ist. Tatsächlich waren ihre Vorfahren wohl nicht nur über Birma (englisch: Burma), sondern über ein größeres fernöstliches Gebiet einschließlich Thailands verbreitet gewesen.


Im Englischen wird sie Burmese Cat, Burmese oder kurz The Burm genannt. Weniger bekannt ist der Name „Kupferkatze“; so wird sie von dem thailändischen Katzenexperten Pichai-Ramadi Vasnasong genannt, die sie als achte der Siamkatzen beschreibt. Es gab den Vorschlag, die Burma wegen ihrer sehr dunkelbraunen Fellfärbung „Zibeline“ oder „Zobelkatze“ zu nennen, doch hat sich diese Bezeichnung nicht durchgesetzt.

Charakter


Die Burma gilt als besonders zutraulich, munter, aktiv, lebhaft, gesellig, neugierig, kräftig, klug, intelligent, reizend, anpassungsfähig, energisch, aufgeweckt, verspielt, laut, sehr anhänglich, ausgelassen, ungestüm, mutig, hartnäckig und anspruchsvoll. Im Allgemeinen wird ihr Charakter ähnlich dem Siam empfunden.

Historie


Die Rasse wird bereits als Su-pa-lak oder Thong Daeng in einem alten thailändischen Katzenbuch erwähnt. Dort wird sie als tapfere und fürsorgliche Katze beschrieben. Nach der Überlieferung wurden diese schönen, braunen, goldäugigen Katzen vermutlich als heilige Tiere in den Tempeln, Klöstern und Palästen Birmas gehalten. Diese verehrten Katzen, die meist Priesterschüler als Diener hatten wurden von den Reichen und Frommen verehrt. Wenn die Priesterschüler ihre Pflichten vernachlässigten wurden sie hart bestraft. Man achtete darauf, dass sich die Tiere nicht mit anderen herumstreunenden Katzen paarten.

Gelegentlich wurden einzelne Exemplare als besondere Geschenke an Würdenträger übergeben, die zu Besuch waren. Ansonsten verließen sie selten ihre birmanische Heimat.

Ein gewisse Major Finch (im 2. Weltkrieg im Fernen Osten stationiert) will viele dieser heiligen braunen Katzen gesehen haben. Er nannte sie „Rajahs“, doch seinen Erläuterungen geht hervor, das es Burma-Katzen waren. Er behauptete, es handele sich um wahre Königskatzen, die an den königlichen Höfen in Ehren gehalten wurden. Er vertrat die Meinung, die Siam stamme von der Rajah ab. Jene habe in früheren Zeiten nur als schwach gefärbte, halbalbinotische Art der heiligen kräftig braunen Katze gegolten.

Es sei in Frage gestellt, ob alles stimmt oder nur eine romantisch verklärte Legende ist.


In den Dreißigern fand ein Schlüsselereignis statt, welches die Geschichte der Rasse stark beeinflusste. Damals kam die Stammmutter der modernen Burma in die USA. Mit ihr begann ein sorgfältig geplantes Zuchtprogramm. Doch obwohl das nicht all zu lang her ist, ist es nicht ganz geklärt, wie die Katze nach Amerika gekommen ist. Es gibt vier verschiedene, teils widersprüchliche Versionen:

  1. Sie kam 1933 aus Rangun und wurde in den USA als braune Siam verkauft

  2. Sie wurde am Anfang der Dreißiger von Indien nach Amerika gebracht.

  3. Ein Schiffsmann brachte sie 1934 nach New Orleans, wo er sie an eine Zoohandlung verkaufte. Er behauptete, er habe sie in Birma gekauft, und sie sei eine echte Burma. Schließlich hat sie der pensionierte amerikanische Marinearzt Joseph C. Thompson gekauft.

  4. Der bekannte Tierhändler Frank Buck hat sie bei einem einheimischen Zirkus in Rangun gekauft und sie noch in Birma an Dr. Joseph Thompson weiter verkauft. Dieser nahm sie 1930 mit nach San Francisco.


Welche dieser Geschichten wahr ist, wird sich wohl nicht mehr klären lassen. Fest steht nur, dass Anfang der Dreißiger eine außergewöhnliche braune Katze in den Besitz von Dr. Thompson kam. Aufschlusseich ist ein Artikel, den Dr. Thompson 1943 (im Jahr seines Todes) geschrieben hat: Die erste Burma, ein weibliches Tier, wurde vom Ko-Autor [das ist Dr. Thompson] im Jahr 1930 aus Birma in die USA gebracht.“ Diese Erklärung weist zu Mindest auf das Datum hin, lässt aber offen, wie er die Katze erhalten hat. Der Herkunft des Tieres bleibt also ein Geheimnis.


Die nachfolgenden Ereignisse sind allerdings bekannt. Die braune, weibliche Katze erhielt den Namen Wong Mau. Dr. Thompson arbeitete damals in San Francisco als Nervenarzt und verschrieb seinen Patienten eine außergewöhnliche Therapie: Er gab jedem von ihnen eine schwangere Siamkatze in Pflege. Sich um einen Wurf zu kümmern nahm die Patienten voll in Anspruch. Sie vergaßen schnell ihre Neurosen, da sie sich weniger mit sich selbst und mehr mit den Kätzchen beschäftigten. Schon bald gewannen sie ihr seelisches Gleichgewicht wieder. Dr. Thompson, fasziniert von Fernen Osten, trat für eine Zeit als Mönch in ein tibetisches Kloster ein. Daher bedeutete ihm der Neuankömmling aus Birma recht viel. Wong saß bei Sitzungen neben ihm und wurde schnell die wichtigste Katze im Hause. Zunächst hielt man sie einfach nur für eine braune Siam. Doch Zuchtversuche ergaben, dass sie in der Tat eine Mischung aus einer Siam und einer dunkleren Rasse war.

Mit Hilfe einiger befreundeter Erbbiologen konnte Dr. Thompson die braune Art isolieren. Wong Mau wurde zunächst mit einem Siam Kater gekreuzt und dann mit einem männlichen Nachkommen rückgepaart. Dabei kamen drei verschieden Arten von Kätzchen zur Welt: solche mit Siamabzeichen, braune mit dunkleren Abzeichen und einheitlich braune. Mit letzteren züchtete man nun ganz bewußt die neue Rasse heran: die Burma.


Zu Beginn der Vierziger kamen drei weitere Birma in die USA, um die Zuchttieregruppe zu verstärken: Ein Kater und zwei weibliche Katzen begannen 1941 Rangun mit einem Dampfer zu verlassen und mussten eine fünfmonatige Seereise überstehen, auf der sie sogar Fliegerangriffen ausgesetzt waren. 1942 kamen sie nach New York und in die Obhut von Guy Fisher. Nur eine der drei, das Weibchen „Tangyi aus der verbotenen Stadt“ erscheint in allen Zuchtbüchern. Sie gab dem Zuchtprogramm wertvolles frisches Blut. Leider gibt es keine weiteren genauen Angaben zu ihrer Herkunft in Birma. Doch diese drei Katzen aus Birma legen den Verdacht nahe, das es sich in ihrer Heimat um eine echte Rasse handelt und Wong Mau kein Einzelfall war, wie manche Kritiker behaupteten.

Nach einigen Rückschlägen zu Beginn der Zucht verlief das Programm in den USA so erfolgreich, dass die Burma vom amerikanischen Dachverband der Katzenzüchter CFA offiziell anerkannt wurde. In den späten Vierzigern brachten die Züchter Sydney und Lillian France aus Derby drei Burmakatzen nach Großbritannien, wo die Rasse 1952 anerkannt wurde.


Zwar gilt heute noch Wong Mau als Stammmutter der modernen Burma, doch waren schon im 19. Jahrhundert dunkelbraune „Siamkatzen“ auf englischen Katzenausstellungen zu sehen. 1889 schrieb Harrison Weir, dass es zwei Arten der „Königskatzen von Siam“gebe, eine helle und eine dunkle. „Helles Beige wird bevorzugt, helles Rehbraun , helles Silbergrau oder helles Orange sind zulässig, ebenso dunklere Brauntöne, fast die Farbe von Schokolade [...] Vor allem die letze ist eine schöne und vorzügliche [...] Vor allem die letze ist eine schöne und vorzügliche Varietät; aber die hellbeigen haben den Vorrang.“ Er verweist auch auf einen Aussteller, der „eine Siamkönigskatze in Chocolate besitzt. [...] Zwar ist diese besondere Farbe sehr schön und selten, doch ich bleibe dabei, dass Hellgrau oder Beige mit deutlichen schwarzen Abzeichen im Gesicht, an den Ohren und Beinen für die Varietät charakteristisch ist [...] Ich halte dies für den richtigen Farbschlag und die dunklere Farbe für eine zufällige Abweichung.“

Der Besitzer der Siam Chocolate wird weiter von Harrison Weir mit folgenden Worten zitiert: „Auf Ausstellungen schlägt die hellbraune Katze unweigerlich die Chocolate.“ Dies hat wohl dazu geführt, dass die hellere Siam mit dunklen Abzeichen allgemein bevorzugt wurde. Daher ist die einheitlich braune schnell verschwunden. Soweit bekannt ist, wurde die Chocolate niemals gezüchtet. Dass sie jedoch auf diesen frühen Ausstellungen für kurze Zeit gezeigt wurde, lässt darauf schließen, dass dieser Katzentyp schon seit langem existiert. Es bestärkt ebenfalls die Auffassung, wonach Wong Mau einer alten Linie des Fernen Ostens abstammt.

Erscheinungsbild


Die Burma ist eine muskulöse, kräftige, kompakte Kurzhaarkatze mit einem glänzenden, fülligen dunkelbraunen Fell. Die Unterseite ist etwas heller als der übrige Körper. Der Übergang von hellen zu dunklen Stellen ist jedoch fließend.

Der runde, gewölbte Kopf mit weit auseinander stehenden Ohren hat ein kurzes Gesicht mit goldgelben Augen.
Die ursprüngliche Farbe dieser Rasse ist Braun oder Zobel. Später kamen auch andere Farben hinzu: Blau, Creme, Chocolate, Lavendel und Rot, ferner Schildpatt Braun, Schildpatt Chocolate, Schildpatt Lavendel und Schildpatt Blau.