Katzenrassen

Bengalkatze


 

Bengalkatze
Bildquelle: sxc.hu






Allgemein


Die Bengalkatze hieß ursprünglich Leopardette oder Bangali.

Sie stammt aus einer Kreuzung zwischen wildlebender asiatischer Leopardenkatze mit einer Hauskatze, ist also eine Hybride. Eigentlich hatte man erwartet, dass der gesamte Nachwuchs aus dieser Kreuzung unfruchtbar sein würde; das traf aber nicht auf die weiblichen Exemplare zu, die dann zu einer neuen Rasse heran gezogen werden konnten.

Historie


Man nimmt an, dass es im tropischen Asien über die Jahrhunderte häufig zu Kreuzungen zwischen wilden Leoparden und Hauskatzen gekommen ist. Aber niemand kümmert sich um diese Hybriden oder versuchte gar, mit ihnen eine eigene Rasse zu entwickeln. Doch dann kreuzte 1963 die amerikanische Genetikerin Jean Sudgen aus Yuma, Arizona, einen Leopardenkater, den sie in den späten Fünfzigern in einer Tierhandlung erworben hatte, mit einer schwarzen Kurzhaarkatze. Ein weiblicher Spross, Kinkin, wurde mit seinem wilden Vater rück gepaart. Das Ergebnis waren einige einfarbige und einige getupfte Kätzchen. Daraus hätte eine neue getupfte Rasse entstehen können, doch Jean Sudgen gab das Projekt auf, als ihr Mann verstarb.


In den späten Siebzigern kreuzte der Genetiker Dr. Willard Centerwall von der University of California im Rahmen einer Untersuchung über Leukämie bei Katzen Leopardenkatzen mit Kurzhaarkatzen. Jean Sudgen, die inzwischen einen Mr. Mill geheiratet hatte und in Covina, in der Nähe von Los Angeles, lebte, erwarb 1981 von Dr. Centerwall acht weibliche Hybriden und begann zum zweiten Mal mit der Zucht. Wie schon zuvor wollte sie die Zeichnung der wilden Leopardenkatze mit dem freundlichen Wesen der zahmen Hauskatze verbinden. Die weiblichen Hybriden wurden mit einem verwilderten roten Kater, der unter harten Bedingungen im Rhinozerosgehege des Zoos von Delhi gelebt hatte, und einem braun getupften Kater aus einem Katzenasyl in Los Angeles gepaart. Aus diesen ungewöhnlichen Anfängen entstand die heutige Rasse der Bangalkatzen.


Andere Züchter aus den USA blieben nicht untätig. Dr. Gregg Kent gelang es, einen Leopardenkater mit einer Ägyptischen Mau zu kreuzen. Aber auch Ocicat, Abessinier, Bombaykatze und Britisch Kurzhaar wurden herangezogen.

1983 wurde die Bengalkatze von der TICA als Neuzüchtung registriert. 1984/85 war sie erstmalig auf einer Katzenausstellung zu sehen, und 1990/91 erhielt sie in den USA Championstatus.


1989 wurde die Zahl der Bengalkatzen auf rund 200 geschätzt. Anfang der Neunziger kamen einige Tiere nach Großbritannien, wo sie die teuersten Rassekatzen waren (knapp 7.000 Mark). (Ein britischer Tierhalter, der für seine Bengalkatzen etwa 250.000 Mark ausgegeben hatte, behauptete, ein Angebot von rund 33.000 Mark für ein Exemplar abgelehnt zu haben).

Seitdem hat die Zahl der Katzen dank wachsendem Interesse und weiterer Zucht deutlich zugenommen, und die anfänglich hohen Preise sind gesunken.
Laut TICA waren 1995 weltweit mindestens 9.000 Bengalkatzen bei Züchtervereinen registriert.

Erscheinungsbild


Für eine Rassekatze ist die Bengalkatze ziemlich groß. Die Weibchen wiegen 4,5 bis 5,5 Kilogramm. Die Kater wiegen sogar bis zu zehn Kilo.

Der Körper ist kräftig und muskulös mit langen Hinterbeinen, großen Pfoten und einem typischen getupften Fell. Sogar der Bauch ist gefleckt. Die dunklen Tupfen sind für gewöhnlich einfarbig, ab und zu können aber auch Rosetten auftreten. Die Schwanzspitze ist schwarz.


Der Hauptunterschied zwischen dem Fell der Wildkatze und dem der Hybride findet sich am Ohr und am Schwanz. Am Ohr der Hybride fehlt der kräftige weiße Fleck mit schwarzer Umrandung und ihr Schwanz ist nicht wie der der Wildkatze getupft.