Katzenrassen

Abessinier



auch bekannt als: Abessinierkatze

Abessinier
Bildquelle: Wikimedia / Commons
Gewicht
Kater: 3,5–5,0 kg Kätzin: 2,5–4,0 kg

Farben
Wildfarben, Sorrel, Blau, Beige-Fawn, Schwarzsilber, Blausilber, Sorrelsilber, Fawnsilber

Lebenserwartung
12-15 Jahre

Herkunft
Süd-Ost-Asien





Bildergalerie


(1) - Katzenrasse: Abessinier, Bildquelle: Wikimedia / Commons(2) - Katzenrasse: Abessinier, Bildquelle: sxc.hu
Bildquelle(n): (1) Wikimedia / Commons | (2) sxc.hu

Videogalerie







Allgemein


Die Abessinier gilt gemeinhin als der "Border Collie" unter den Katzen, da ihr eine hohe Intelligenz nachgesagt wird.

Charakter


Die Abessinier gilt als flink, aufmerksam, verspielt, lebhaft, unerschrocken, ruhig, freundlich, umgänglich, energisch, anschmiegsam, sanft, anmutig, intelligent und zutraulich. Sie liebt Licht und Wärme der Sonne. Ihre Bewegungen sind geschmeidig. Sie verlangt nach Freiheit und lehnt räumliche Beschränkungen ab.

Ein Kritiker meinte, die Katze sei schwer zu halten, denn sie sei undiszipliniert, introvertiert, scheu und vorsichtig. Ein bekannter Katzenrichter erklärte hingegen: „Die ruhige, anspruchslose Abessinier verbindet alle Vorteile und hat keinen der Mängel ihrer Verwandten.“


Historie


In den 1860er Jahren schrieb der Kaiser von Abessinien, dem heutigen Äthiopien, einen Brief an Queen Victoria von Großbritannien, in dem er um ihre Hand anhielt. Über die ausbleibende Antwort war der Kaiser so empört, dass er eine ganze Reihe Europäer, unter ihnen ein britischer Konsul, unter Arrest stellen ließ. Die britische Regierung reagierte unangemessen, indem sie 32.000 Soldaten schickte, um deren Freilassung zu bewirken. Der Kaiser geriet in Panik und erschoss sich ausgerechnet mit der Pistole, die ihm einst Queen Victoria schenkte, worauf die britischen Truppen wieder abzogen. Auf dem Rückweg erhielten einige Soldaten von der nun freundlich gesinnten Bevölkerung kleine Kätzchen, die sie mit nach Hause nahmen.

Gordon Stables schrieb 1874, dass die erste berühmte Abessinierkatze den Namen „Zula“ getragen habe und 1868 von der Frau des Captain Barrett-Lennard nach England gebracht worden sei. Diese Zeitangabe stimmt mit dem Ende der britisch-abessinischen Konfrontation überein. Wahrscheinlich hat die Frau das Tier von einem Soldaten erhalten. Gestützt wird dies durch den Umstand, dass Zula der Name eines nordäthiopischen Hafens ist, in dem das britische Militär 1867 einen Stützpunkt errichtetet hatte.
Wegen der geographischen Nähe zu Ägypten wurden schon früh Vermutungen laut, dass die Abessinier von den heiligen Katzen Altägyptens abstammen. Zwar stimmen die Körperproportionen der Abessinier mit denen der Bronzestatuen der Katzengöttin Bastet überein, jedoch gibt es keine handfesten Beweise für diese Theorie.

Weniger romantisch ist die Vorstellung, die Abessinier sei „eher an der Themse als am Nil zu Hause“: Sie soll gegen Ende des 19. Jahrhunderts bewusst gezüchtet worden sein, indem man wiederholt Britisch Kurzhaar mit geticktem Fell zusammen gebracht habe.
Wahrscheinlich liegt die Wahrheit in der Mitte. Es könnte durchaus sein, dass nach dem kurzen Krieg mit Abessinien einige sonderbare Katzen mit Ticking nach England gebracht wurden, wo sie sorgfältig mit Britisch Kurzhaar gepaart wurden, um eine neue Rasse mit Ticking zu züchten.

Die Abessinier soll bereits 1882 als eigene Rasse anerkannt worden sein, obwohl einige Experten derben Einspruch dagegen erhoben.

1889 veröffentlichte Harrison Weir ihren Standard.
1896 wurden die ersten Abessinier im Zuchtbuch des britischen National Cat Club aufgeführt.
1907 kamen die ersten Exemplare in die USA.
1929 hat Major E. S. Woodiwiss in England den Abyssinian Cat Club gegründet. Nach einer Pause im Zweiten Weltkrieg nahm dieser 1947 wieder seine Arbeit auf. Nur knapp 12 reinrassiger Abessinier hatten die Kriegsjahre überlebt. Doch schon bald wurde die Zucht wieder aufgenommen.
1989 konnte der Verein mit einer Jubiläumsausstellung sein 60-jähriges Bestehen feiern.


Erscheinungsbild


Die Abessinier ist eine mittelgroße, muskulöse, aber dennoch schlanke Kurzhaarkatze mit dem charakteristischen Ticking des Fells: Jedes orange-braune Haar trägt mehrere dunkle Bänder, wobei die Bänder zur Haarspitze hin immer dunkler werden.
Der Kopf ist etwas keilförmig mit großen Ohren und mandelförmigen Augen, das Fell ist weich und dicht. Der Schwanz läuft in einer Spitze aus.

Vor kurzem wurde eine Langhaarvariante gezüchtet, die Somali.

Farbschläge:
Der ursprüngliche Farbschlag wird als „wildfarben“ (ruddy) bezeichnet. Das war bis 1963 die einzig zugelassene Farbe. Dann folgten rotbraun (Sorrel) und rot (nur in den USA). Blau wurde erst 1984 zum Wettbewerb zugelassen. Bis heute kamen weitere Farben hinzu: Beige, Schildpatt (nur in den USA) und Silber (mit Ticking in allen übrigen Farben).